Reiseziele auf Rügen

Urlaub an der Ostsee

Seeband Binz auf Rügen

Binz ist das größte und bekannteste Seebad auf der Insel Rügen.

Lage

Binz erstreckt sich heute vom Fuß der Granitzer Hügellandschaft bis in die schmale Heide hinein an der Ostküste Rügens. Im Binnenland grenzt es an den Schmachter See und zur Ostsee hin hat es mit der Prorer Wiek eine der schönsten Buchten auf Rügen. Der feine Sandstrand erstreckt sich über mehrere Kilometer. Die 5000 Einwohner Gemeinde ist mit den Zügen der Deutschen Bahn und der Schmalspurbahn Rasender Roland an den Schienenverkehr angebunden.

Einrichtungen

Die bekanntesten Einrichtungen in Binz sind die 1994 wieder errichtete Seebrücke, das Kurhaus und die lange Strandpromenade. Die heute 370 Meter in die Ostsee ragende Seebrücke ersetzt die Vorgängerbauten, die oftmals durch Eisgang oder Sturmfluten zerstört wurden.

Sehenswürdigkeiten

Die Bäderarchitektur als solches ist schon sehenswert. Dafür reicht es, den Ort zu Fuß zu erkunden. Am besten eignet sich die Strandpromenade. Von der Seebrücke hat man einen phantastischen Ausblick auf das strandnahe Binz, sowie zur Steilküste der Granitz und der Halbinsel Jasmund mit Sassnitz und dem Fährhafen Mukran. Die Seepromenade am Schmachter See lädt zum Verweilen ein und der Park der Sinne ist besonders reizvoll, wenn die Rhododenren blühen. In etwa 45 Minuten kann das Jagdschloss Granitz erwandert werden. Man kann auch mit dem Rasenden Roland oder dem Jagdschloss-Express dorthin fahren. Über die denkmalgeschützte Anlage des KdF-Bades Prora informiert ein eigenes Museum.

Geschichte

Binz war bis in das späte 19. Jahrhundert hinein ein verträumtes Fischerdorf an der Ostsee. Ein Schicksal, das es mit so vielen Orten auf Rügen teilte.

Casino-Hotel Binz Bäderarchitektur

Bäderarchitektur

Die ersten Entwicklungen hin zu einem Badeort kamen in den 1870er Jahren auf, als es Mode wurde, seinen Urlaub am Meer zu verbringen und viele der Reisenden die Schönheiten um Binz zu schätzen lernten. Aber anstatt dass hier mondäne Hotelbauten entstanden, entwickelte sich mit der „Bäderarchitektur“ ein ganz eigener Stil. Diese Villen mit ihren Loggien, dem weißen Anstrich und den schiefergrauen Dächern prägten das Seeband für eine lange Zeit. So richtig in Schwung kam die Sache in den 1890ern, als ein gewisser Wilhelm Klünder (durch eine Straße und einen Hügel geehrt) viel für die Entwicklung hinzu einem Seebad tat. Binz erhielt einen Bahnanschluss, eine Seebrücke, eine Strandpromenade, ein Kurhaus, eine Post usw. usf. Nun wurden die Hotels und Unterkünfte auch bis an den Ostseestrand gebaut. Das ursprüngliche Dorf Binz erstreckte sich ja eher im Hinterland zur Granitz hin. Die Kaiserzeit war dann auch die bedeutendste Epoche aller Seebäder an der Ostsee.

Mit dem Nationalsozialismus setzte dann zwar auch wieder eine rege Bautätigkeit ein – unter anderem die Bahnverbindung Lietzow – Binz – andererseits wurde im Ortsteil Prora ein Kdf-Bad von größenwahnsinnige Ausmaßen gebaut (Länge des Gebäudes: 5 km), das etwa 20.000 „Urlaubern“ die nötige physische Ertüchtigung auf dem Weg zur Weltherrschaft verschaffen wollte. Die Anlage in Prora steht heute unter Denkmalschutz und beherbergt ein Museum sowie eine Jugendherberge und andere Anbieter.

Die DDR Zeit war vor allem durch die Enteignungen in der Gastronomie und der Hotellerie (Aktion Rose), die Eingliederung von Objekten in den FDGB und die bauliche Erweiterung durch Plattenbausiedlungen gekennzeichnet.

Nach der Wende wurden viele Grundstücke und Gebäude an die Alt-Eigentümer rückübertragen. Es wurde saniert, renoviert und neu gebaut. 1994 erhielt Binz endlich auch wieder eine Seebrücke. Heute ist von der typischen DDR-Atmosphäre, die sich meist als dunkles Grau schleieartig über die Häuser legte nichts mehr zu entdecken. Alles strahlt in frischem Weiß.