Wer von Schaprode, einem kleinen Dorf an der Nordwestküste Rügens, nach Hiddensee reist, sollte unbedingt einmal in Schillings Gasthof absteigen.
Im Jahr 2011 übernahm die Familie Schilling den Traditionsgasthof direkt am Hafen von Schaprode. Zusätzlich bewirtschaften Schillings die gegenüber Schaprode gelegene Insel Öhe (72 ha groß), die seit mehreren hundert Jahren in ihrem Familienbesitz ist. Das Fleisch der dort in biologischer Haltung lebenden Rinder wird sowohl im Gasthof zur Zubereitung leckerer Gerichte genutzt als auch im integrierten Hofladen in Form von frischer, geräucherter oder Wurst im Glas angeboten. Fangfrischer Fisch vom Kutter der Hiddenseer Fischer kommt bei den Gerichten auch zum Einsatz.
Der Schilling-Burger mit frischem (Bio)Rindfleisch aus eigener Haltung zubereitet hat sich vom Geheimtip zum gefragtesten Gericht gemausert.
Das Essen schmeckt sehr gut und die Portionen sind wirklich reichhaltig. Besonders wenn der Laden brummt, hat die Bedienung ordentlich zu tun und dann geht es nicht immer ganz so fix. Im Sommer sitzt man gemütlich unter schattenspendenden Bäumen vor dem Gasthof und kann das Geschehen am Hafen direkt gegenüber verfolgen. Von hier aus reist man dann auch mit der Fähre oder einem Charterschiff nach Hiddensee bzw. unternimmt eine Ausflugsfahrt in die Boddengewässer Rügens.
Links neben dem Eingang zum Gasthof ist auch ein kleiner Hofladen untergebracht, in dem die selbst erzeugten Produkte aus der Rinderhaltung als aus Brot, Käse und Eingemachtes verkauft werden.
Wer Schaprode zum Ausgangsort seiner Rügen- oder Hiddenseeerkundungen machen will, kann sich im Gästehaus des Gasthofes einmieten. In dem idyllischen, reetgedeckten Haus warten eine Ferienwohnung und 2 Gästezimmer auf Übernachtungsgäste.
Wer noch zu tiefen DDR Zeiten über Schaprode zur Insel Hiddensee wollte (einen anderen Grund nach Schaprode zu reisen, gab es eigentlich nicht), dem ist der Name „Eierkeil“ ein Begriff. Arnold Keil betrieb den Gasthof seit den späten 1930er Jahren und war bekannt dafür, dass es Eier in allen Variationen gab (daher auch der Name) und dazu ein Parkplatz zum Abstellen des Autos, da die Insel Hiddensee ja autofrei war. Geblieben sind die Erinnerungen und vielen Geschichten über den alten Keil sowie die Parkplätze, die heute sehr professionell bewirtschaftet werden. Ein PKW-Stellplatz kostet im Schnitt 3 € pro Tag, bei mehreren Tagen Buchung 2 €.
Besichtigenswert in Schaprode selbst ist die weithin sichtbare Kirche Sankt Johannis aus dem 15. Jahrhundert sowie die Gutshäuser der Höfe im Anschluß an Schaprode (z.B. Poggenhof).
Obwohl Schaprode nur etwas über 400 Einwohner zählt, haben sich dort dank des sich stetig entwickelnden Tourismus weitere Restaurants gehalten oder neue etabliert. Die sind natürlich auch einen Besuch wert.
Weitere Quellen und Informationen